Einer der zentralen Gründe für den sportlichen Niedergang des Hamburger SV lässt sich auf folgenden Satz reduzieren: Die Norddeutschen haben deutlich zu viel Geld für die falschen Spieler ausgegeben. Eines der Sinnbilder für diesen traurigen Befund ist Alen Halilovic. Dietmar Beiersdorfer holte ihn vor knapp zwei Jahren zum HSV. Der FC Barcelona erhielt fünf Millionen Euro Ablöse. Nach desaströsen sechs Monaten wurde der heute 21-Jährige zur Leihe wieder nach Spanien abgeschoben. Problematisch für den HSV: Der Problemkicker von einst schickt sich an, auch in Zukunft wieder Schwierigkeiten zu machen. Halilovic muss an die Elbe zurückkehren.

Las Palmas steigt ab – und kann die Ablöse nicht bezahlen
Seit einem guten Jahr spielt Halilovic zur Leihe bei UD Las Palmas. Bitter für ihn: Eine schwere Sprunggelenksverletzung sorgte dafür, dass er sich erst ab der aktuellen Rückrunde wirklich zeigen konnte. Und dabei machte er seine Sache gar nicht schlecht. Er kam in 17 Spielen zum Einsatz und erzielte immerhin zwei Treffer. Geholfen hat es den Insulanern allerdings nicht. Bereits vier Spieltage vor Saisonende ist klar, dass Las Palmas absteigt. Der Klub hat das Geld für die fünf Millionen Euro Ablöse nicht mehr. Halilovic und der HSV feiern so unfreiwillige Wiedervereinigung.

Was macht der HSV?
Wenn der HSV absteigt, wonach es derzeit immer noch aussieht, soll der 21-Jährige vermutlich sofort wieder gehen. Er zählt im Verein zu den Besserverdienern. Dafür haben die Hanseaten eigentlich schon als Bundesligist keine finanzielle Puste mehr. Trotzdem könnte es sein, dass Halilovic bleiben darf, wenn der HSV den Klassenerhalt packt. In Hamburg hat man genau registriert, dass der offensive Mittelfeldspieler zuletzt ganz offenbar die Kurve gekriegt hat. Er könnte so zu einem echten Neuzugang sein. Und die sportliche Führung ist längst nicht mehr dieselbe wie zu Zeiten seines ersten Anlaufs. Tatsächlich sind inzwischen der vierte Trainer, der dritte Vorstandschef und der dritte Sportchef im Amt. Im Sommer könnte es noch einmal einen Wechsel geben, da derzeit eigentlich nur Übergangslösungen amtieren. Aber das ist ein anderes Problem, mit dem sich die Norddeutschen bei Zeiten beschäftigen sollten.