DFB-Pokal: Wolfsburg triumphiert
Juni 1st, 2015 by admin
Die Rollen waren zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung klar vor dem Pokalfinale verteilt: Einerseits war dort Borussia Dortmund, der gestrauchelte Gigant, dessen Kulttrainer Jürgen Klopp sich selbst geopfert hatte, um eine bessere Zukunft des Vereins zu ermöglichen. Und dem man einen letzten Titel gönnen würde. Auf der anderen Seite stand der „Plastikklub“ VfL Wolfsburg, der sich mit den Millionen von VW ein Team zusammengekauft hatte, das schon ohne sonderlich große Sympathien zu erreichen, Vizemeister geworden war. Dass Wolfsburg durchaus markante und aufrichtige Figuren wie Dieter Hecking in seinen Reihen weiß, wird gerne dabei ignoriert. Bis jetzt – denn die Niedersachsen gewannen den Pokal und bezwangen den Sympathieträger aus Dortmund klar mit 3:1. Ein Erfolg vor allem von Hecking – und seinem besten Spieler Kevin de Bruyne. In dieser Frage sind sich die meisten Beobachter einig.
Führung nützte BVB nichts
Das gesamte Spiel war eigentlich schon nach 45 Minuten entschieden, doch der Reihe nach. Es war die Borussia aus Dortmund, die nach fünf Minuten das erste Tor des Tages erzielte. Pierre-Emerick Aubameyang erzielte die Führung für seine Seite. Die Freude darüber hielt gerade einmal 17 Minuten, dann konnte Luiz Gustavo den Ausgleich für den VfL erzielen. In der 33. und 38. Minute legten Kevin de Bruyne und Bas Dost nach. Neben Naldo waren es damit ausgerechnet die drei Spieler, die für den VfL trafen, die ganz wesentlich Sorge für die so erfolgreiche Spielzeit der Wölfe getragen hatten.
Dortmund versucht alles – aber vergeblich
Die Logik der zweiten Halbzeit war damit klar vorgezeichnet: Der BVB rannte auf den Kasten der Wölfe an und erspielte sich dabei durchaus die eine oder andere nennenswerte Torgelegenheit. Aber unter dem Strich half es nichts. Kein Ball wollte mehr ins Tor. Im Gegenzug waren die Niedersachsen zwischen der 55. und 65. Minute wiederholt sehr nahe daran, die endgültige Entscheidung zu erreichen. Sie brauchten den vierten Treffer allerdings nicht mehr. Wolfsburg hat seinen ersten Titel seit 2009 erreicht und wirkt wie das Team, das den FC Bayern auch in Zukunft am meisten ärgern kann. Der BVB steht – aber das war schon dem Finale klar – vor einer Zeitenwende.
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